Trauer um Rolf Becker (†90): Weitere “In aller Freundschaft”-Stars, die uns verlassen haben
Die Nachricht vom Tod Rolf Beckers hat die Fangemeinde der Erfolgsserie „In aller Freundschaft“ (IaF) tief bewegt. Am 12. Dezember verstarb der beliebte Schauspieler im Alter von 90 Jahren in einem Hamburger Hospiz. Für ein Millionenpublikum verkörperte er seit 2006 die Rolle des Otto Stein, den weisen, oft humorvollen Vater von Dr. Martin Stein, und spielte sich damit in die Herzen der Zuschauer. Sein Tod markiert einen weiteren schmerzlichen Abschied in der Geschichte der „Sachsenklinik“, denn Becker ist nicht der erste prominente Darsteller, den die ARD-Krankenhausserie und ihr Publikum betrauern mussten. Die Trauer um diese Schauspiel-Ikonen hallt lange nach – sie waren mehr als nur Figuren; sie waren über Jahrzehnte hinweg vertraute Gesichter in den deutschen Wohnzimmern.
Der Verlust dieser prägenden Charaktere zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte der Serie. Sie alle haben „In aller Freundschaft“ ihren unverwechselbaren Stempel aufgedrückt, sei es als klinische Autorität, als gute Seele der Cafeteria oder als liebenswerter Familienmensch. Ihre Darstellungskunst reichte über das Drehbuch hinaus, weshalb die Serie oft einen Weg finden musste, ihren realen Verlust auch in der fiktiven Welt der Sachsenklinik zu verarbeiten – ein emotionaler Prozess, der sowohl für die verbliebenen Darsteller als auch für die Zuschauer schmerzhaft war und eine tiefe Verbundenheit mit der Produktion beweist.
Die Lücke der Patriarchen: Dieter Bellmann und Rolf Becker 👨⚕️
Zwei der wichtigsten männlichen Identifikationsfiguren der Serie, der Klinikleiter und der Familienvater, sind nun von uns gegangen. Rolf Becker verkörperte als Otto Stein seit 2006 den ruhenden Pol und das väterliche Gewissen an der Seite seines Seriensohnes Dr. Martin Stein. Sein Tod im Alter von 90 Jahren schließt ein wichtiges Kapitel der Serienfamilie.
Nur wenige Jahre zuvor mussten sich Fans bereits von Dieter Bellmann verabschieden. Als „Professor Simoni“ war Bellmann über Jahrzehnte hinweg das unumstrittene Gesicht der Sachsenklinik. Er verstarb am 20. November 2017 in Leipzig. Die Serie würdigte seinen Abschied mit einem emotionalen Erzählstrang: Etwa ein Jahr nach seinem Tod, in Episode 833 (November 2018), wurde das reale Ableben Bellmanns in der Serie aufgegriffen. Die Beschäftigten der Klinik nahmen Abschied von ihrem langjährigen, verehrten Klinikleiter Simoni, was vielen Zuschauern die Gelegenheit gab, sich auch persönlich von der Figur und dem Schauspieler zu verabschieden. Diese Art der Verarbeitung verdeutlicht die enge, fast familiäre Bindung, die sich zwischen Darstellern, Rollen und Publikum entwickelt hat.
Die Herzen der Sachsenklinik: Ursula Karusseit und Hendrikje Fitz 💖
Die weiblichen Hauptrollen, die über Jahre hinweg für Wärme, Bodenständigkeit und emotionale Tiefe sorgten, hinterlassen ebenfalls schmerzliche Lücken. Ursula Karusseit war als Charlotte Gauß die „gute Seele“ der „IaF“-Teams, Pächterin der Cafeteria und eine Instanz, die über den medizinischen Alltag hinaus Stabilität bot.
- Rolle: Charlotte Gauß (bis Folge 847)
- Todesdatum: 1. Februar 2019
- Todesursache: Die Schauspielerin starb im Alter von 79 Jahren in Berlin.
- Serientod: Ihre Figur Charlotte Gauß verstarb im Urlaub auf Teneriffa.
Die Trauer um sie war groß. Die damalige MDR-Fernsehfilm-Chefin Jana Brandt beschrieb sie als „Vollblutschauspielerin“ und die gute Seele des gesamten Teams.
Ebenso schmerzlich war der Verlust von Hendrikje Fitz, die seit der ersten Folge fast 18 Jahre lang die beliebte Pia Heilmann spielte, die Ehefrau von Dr. Roland Heilmann.
- Rolle: Pia Heilmann
- Todesdatum: 7. April 2016
- Todesursache: Sie starb im Alter von 54 Jahren an Krebs.
- Serientod: Ihre Figur Pia verunglückte tragisch während eines Erdrutschs in Siena, Italien.
Ihr früher Tod markierte einen tiefen Einschnitt in die zentralen Handlungsstränge der Serie und stellte ihren Serienmann Dr. Roland Heilmann vor einen der emotional schwierigsten Plots der gesamten Laufzeit.
Weitere schmerzliche Abschiede: Fred Delmare und Ron Holzschuh ✨
Auch abseits der Hauptfiguren mussten die Fans von weiteren geschätzten Darstellern Abschied nehmen, deren Auftritte – ob lang oder kurz – Spuren in der Geschichte der Sachsenklinik hinterlassen haben.
Fred Delmare spielte von Folge 25 bis 296 Friedrich Steinbach, den Mann von Charlotte Gauß und Vater von Pia Heilmann. Er starb am 1. Mai 2009, kurz nach seinem 87. Geburtstag, an den Folgen einer Lungenentzündung. Seine Serienfigur, Friedrich Steinbach, verstarb in der Serie altersbedingt.
Ein weiterer trauriger Verlust war Ron Holzschuh, der in 44 Folgen einen nicht näher benannten Notarzt verkörperte. Er verstarb tragischerweise am 27. April 2020 im Alter von nur 50 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit. Zuletzt war er vor allem durch seine Rolle als Niclas Nadolny in „Alles was zählt“ bekannt.
Das Vermächtnis und die Zukunft der Sachsenklinik 🌟
Der Tod von Rolf Becker und der anderen IaF-Stars unterstreicht auf schmerzliche Weise die Vergänglichkeit, die auch in einer langlebigen fiktiven Welt Einzug hält. Diese Schauspieler haben mit ihren Rollen Generationen von Zuschauern begleitet, Freude bereitet, getröstet und unterhalten. Sie waren mehr als Statisten; sie waren die menschliche Komponente, die „In aller Freundschaft“ über ein reines Krankenhausdrama hinaushebt.
Das Vermächtnis dieser verstorbenen Ikonen liegt nicht nur in den über 1.000 Episoden, in denen sie mitwirkten, sondern auch in der tiefen emotionalen Resonanz, die ihr reales Ableben beim Publikum auslöst. Es ist eine fortlaufende Herausforderung für die Macher der Serie, die Lücken zu füllen, die diese Ausnahme-Schauspieler hinterlassen haben, und gleichzeitig der Wärme und Menschlichkeit treu zu bleiben, die die Serie seit jeher auszeichnen. Die Trauer der Fans um Rolf Becker reiht sich ein in die Erinnerung an eine Ära großer, unvergesslicher Schauspielpersönlichkeiten der deutschen Fernsehlandschaft.