“Rosenheim Cops”: Hier steht das “Times Square” in Wirklichkeit

## “Rosenheim Cops”: Hier steht das “Times Square” in Wirklichkeit – Ein Abgrund aus Lügen, Geheimnissen und bayerischer Gemütlichkeit

Die oberbayerische Idylle, gemalt in sanften Hügeln und dem Duft von frisch gebackenem Apfelstrudel, ist erneut zerbrochen. Nicht etwa durch einen verirrten Maibaum, sondern durch einen Mord, der tiefer in die Rosenheimer Gesellschaft eindringt, als die tiefsten Wurzeln der uralten Eichen auf dem Marktplatz. Und mitten im Epizentrum dieses Chaos: Der vermeintliche “Times Square” der Stadt – eine unscheinbare Gasse, die sich plötzlich als Brennglas für Neid, Habgier und dunkle Geheimnisse entpuppt.

Die Rede ist nicht von blinkenden Neonreklamen und dem Getümmel New Yorks, sondern von der stillen, beschaulichen Schustergasse. Hier, wo normalerweise nur das leise Klappern von Schusterhammern und das gedämpfte Gespräch der Anwohner zu hören ist, fand die Kriminalpolizei Rosenheim den angesehenen Galeristen Anton Huber leblos vor seiner Werkstatt. Ein Stich ins Herz, kaltblütig und präzise.

Für die Kommissare Stadler und Hansen, die unzertrennlichen Hüter der bayerischen Gerechtigkeit, beginnt eine Reise in die Abgründe der menschlichen Seele. Huber, der Mann mit dem freundlichen Lächeln und der Leidenschaft für moderne Kunst, entpuppt sich als Marionettenspieler in einem Netz aus Intrigen. Seine Galerie, das scheinbare Zentrum der Rosenheimer Kunstszene, wird zum Schauplatz von dubiosen Deals, gefälschten Bildern und verletzten Eitelkeiten.

Das emotionale Gewicht des Falls lastet schwer auf den Schultern der Kommissare. Stadler, der pragmatische Kopf, versucht die Fakten kühl zu analysieren, während Hansen, der empathische Bauchmensch, in den Gesichtern der Verdächtigen nach Hinweisen sucht. Ihre unterschiedlichen Herangehensweisen, die sonst so perfekt harmonieren, prallen aufeinander. Hansen spürt eine tiefe Trauer in den Augen von Hubers Lebensgefährtin, der jungen und ambitionierten Künstlerin Lena Berger. War ihre Liebe echt, oder nur eine Fassade, um sich in der Kunstwelt zu etablieren? Stadler hingegen misstraut dem schmierigen Kunsthändler Viktor Klein, Hubers ehemaligem Geschäftspartner, der offensichtlich von Hubers Tod profitiert.

Die Ermittlungen enthüllen ein Geflecht aus Leidenschaft und Eifersucht. Huber hatte nicht nur Klein um eine lukrative Ausstellung gebracht, sondern auch Bergers aufstrebende Karriere mit seiner dominanten Art erdrückt. Zwischen Klein und Berger entsteht ein gefährliches Knistern, eine Allianz, die auf Rache und dem Wunsch nach Anerkennung basiert. Waren sie bereit, für ihren Erfolg über Leichen zu gehen?

Die Situation spitzt sich zu, als die Kommissare eine gefälschte Signatur auf einem wertvollen Gemälde entdecken, das einst in Hubers Galerie ausgestellt war. Die Spur führt zu einem renommierten Kunstexperten, Professor Baumann, der sein Fachwissen offenbar für illegale Zwecke missbraucht hat. Baumann, ein Freund der Familie Huber, gerät unter Verdacht, in den Mordfall verwickelt zu sein, um seine eigenen Vergehen zu vertuschen.

Die emotionale Belastung für Stadler und Hansen steigt ins Unermessliche. Ihre Freundschaft wird auf eine harte Probe gestellt, als sie sich in der Bewertung der Beweislage uneinig sind. Hansen glaubt an Bergers Unschuld, während Stadler die Indizien gegen sie als erdrückend empfindet. Ihre Kontroverse droht, nicht nur den Fall zu gefährden, sondern auch ihre tiefe Verbundenheit.

Unterdessen versucht Frau Stockl, die allwissende Sekretärin, mit ihrem unfehlbaren Instinkt und ihrer Vorliebe für Klatsch und Tratsch, Licht ins Dunkel zu bringen. Ihre Beobachtungen, die sie mit ihrer unnachahmlichen Art zum Besten gibt, liefern den Kommissaren einen entscheidenden Hinweis: Ein unauffälliges Treffen in der Schustergasse, in der Nacht vor Hubers Tod, zwischen Berger und einem unbekannten Mann.

Die Enthüllung erschüttert Hansen bis ins Mark. War seine Intuition falsch? Hat er sich von Bergers Tränen blenden lassen? Er konfrontiert sie mit der neuen Information, und Berger bricht zusammen. Sie gesteht, sich mit Klein in der Schustergasse getroffen zu haben, um über Hubers tyrannisches Verhalten zu sprechen. Sie beteuert jedoch, nichts mit dem Mord zu tun zu haben.

Die Auflösung des Falls kommt in einem dramatischen Finale. Die Kommissare stellen Professor Baumann in Hubers Galerie zur Rede. Er gesteht, die Fälschung begangen zu haben, leugnet aber jegliche Beteiligung am Mord. In diesem Moment betritt Klein die Galerie, bewaffnet und bereit, seine Komplizen zum Schweigen zu bringen. Er hatte Huber ermordet, um die gefälschten Bilder zu stehlen und Berger für sich zu gewinnen.

In einem nervenaufreibenden Showdown gelingt es Stadler und Hansen, Klein zu überwältigen und festzunehmen. Der Fall Huber ist gelöst, aber die Narben, die er in der Rosenheimer Gesellschaft hinterlassen hat, werden noch lange Zeit sichtbar sein. Die Schustergasse, der vermeintliche “Times Square” der Stadt, hat ihre Unschuld verloren. Sie ist nun ein Mahnmal für die dunklen Seiten des menschlichen Herzens, für die Verblendung durch Geld und Macht, und für die zerstörerische Kraft der Lüge.

Und so kehrt die Ruhe nach Rosenheim zurück, zumindest oberflächlich. Die Kommissare Stadler und Hansen, wieder vereint in ihrer Freundschaft und ihrer unerschütterlichen Hingabe zur Gerechtigkeit, blicken dem nächsten Fall entgegen – bereit, die bayerische Idylle erneut vor den Abgründen der menschlichen Natur zu schützen. Denn auch im beschaulichsten Oberbayern lauern die Geheimnisse, die nur darauf warten, ans Licht gebracht zu werden.