Ein tödlicher Pfeil im Misthaufen: „Die Rosenheim-Cops“ mit einem neuen spektakulären Fall

"Die Rosenheim-Cops - Totholz": Die Kommissare Hansen (Igor Jeftić) und Stadler (Dieter Fischer) stehen mit Friedrich Kreitmair (Michael Mendl) in dessen Haus und unterhalten sich. Im Hintergrund hängen Urkunden an der Wand sowie ein großes Bild mit der Abbildung eines Stammbaums.

Ein Landwirt wird zur Zielscheibe

Die Episode beginnt mit einem Schockmoment: Bauer Alfred Kühbandner, ein Mann Mitte sechzig, der für seinen sturen Charakter und seine eher ruppige Art im Dorf bekannt ist, wird auf seinem Hof leblos aufgefunden. Doch es ist nicht irgendeine Todesursache – ein Pfeil steckt in seiner Brust. Schnell wird klar: Hier handelt es sich nicht um einen Unfall, sondern um einen gezielten Mord.

Besonders bizarr ist die Tatwaffe: ein Distanzinjektionsblasrohr, wie es normalerweise in der Tiermedizin verwendet wird, um Wild- oder Nutztiere aus sicherer Entfernung zu betäuben. Dass ein solches Gerät nun gegen einen Menschen eingesetzt wurde, wirft sofort Fragen auf: Wer hatte Zugang zu dieser speziellen Ausrüstung? Und wer hatte ein Motiv, den Bauern auf solch ungewöhnliche Weise aus dem Weg zu räumen?

"Die Rosenheim-Cops - Mord macht auch Mist": Hauptkommissar Stadler (Dieter Fischer) und Rechtsmedizinerin Dr. Dimos (Anastasia Papadopoulou) stehen im Kuhstall und blicken auf das Opfer, das bäuchlings vor ihnen liegt. Dimos hält ein in transparente Folie gehülltes Blasrohr in den Händen. Im Vordergrund liegen ein umgekippter roter Eimer und ein schwarzer Arztkoffer, daneben steht an der Seite eine Kuh.

Die Kommissare ermitteln

Wie gewohnt übernehmen die Rosenheim-Cops die Ermittlungen – allen voran Kommissar Sven Hansen und sein Kollege Anton Stadler. Mit ihrer typischen Mischung aus kriminalistischem Spürsinn, bayerischem Humor und einem Schuss Gemütlichkeit stürzen sie sich in den Fall.

Schon die ersten Gespräche mit Dorfbewohnern zeigen: Kühbandner war alles andere als beliebt. Seine harte Art im Umgang mit Pächtern, seine zahlreichen Streitereien mit Nachbarn und sogar Konflikte innerhalb der eigenen Familie zeichnen das Bild eines Mannes, der viele Feinde hatte.

Igor Jeftić spielt in "Die Rosenheim-Cops" die Rolle von Sven Hansen.

Das mysteriöse Testament im Misthaufen

Der Fall nimmt eine entscheidende Wendung, als die Spurensicherung auf dem Hof überraschend in einem Misthaufen stößt – und dort verkohlte Reste eines Testaments findet. Schnell wird klar: Kühbandner hatte sein Erbe noch kurz vor seinem Tod neu geregelt. Doch warum wurde das Dokument teilweise vernichtet? Wollte jemand verhindern, dass die neue Version ans Licht kommt?

Die Kommissare rekonstruieren mühsam, welche Klauseln im Testament gestanden haben könnten. Hinweise deuten darauf hin, dass Kühbandner sein Vermögen, darunter Ländereien und landwirtschaftliche Maschinen, nicht wie erwartet an seinen einzigen Sohn vererben wollte, sondern stattdessen eine enge Mitarbeiterin auf dem Hof begünstigen wollte – eine Frau, mit der er möglicherweise mehr als nur ein professionelles Verhältnis verband.

Verdächtige überall

Die Liste der Verdächtigen wächst schnell.

  • Der Sohn des Opfers: Wütend über die mögliche Enterbung hätte er ein starkes Motiv gehabt. Zudem kennt er sich mit den Geräten im Stall bestens aus, inklusive der Tiermedizin.

  • Die Hofmitarbeiterin: Sollte sie tatsächlich im Testament bedacht worden sein, könnte sie den Bauern dazu gedrängt haben. Doch warum sollte sie ihn dann töten, wenn er ihr doch alles hinterlassen wollte?

  • Ein verärgerter Nachbar: Kühbandner lag seit Jahren im Streit mit einem benachbarten Landwirt wegen einer Grenzfrage. Auch dieser hätte sowohl ein Motiv als auch die Gelegenheit gehabt.

Mit jedem Gespräch und jedem neuen Detail verdichtet sich das Bild, dass der Mord nicht nur aus persönlicher Rache, sondern möglicherweise auch aus Habgier geschehen sein könnte.

Die Rosenheim-Cops

Ein Fall voller Wendungen

Wie für Die Rosenheim-Cops typisch, bleibt die Handlung nicht lange linear. Immer wieder tauchen neue Spuren auf, die die Ermittler auf falsche Fährten locken. Mal sieht alles nach einem Familiendrama aus, mal nach einem Nachbarschaftsstreit, und zwischendurch wirkt es sogar, als könne der Mord mit einer geheimen Liebschaft verbunden sein.

Die Spannung entsteht dabei nicht nur durch das Rätsel um den Täter, sondern auch durch die humorvollen Momente zwischen den Kommissaren. Hansen und Stadler liefern sich wie gewohnt kleine Wortgefechte, während Polizeisekretärin Miriam Stockl mit ihren charmant-direkten Kommentaren für die nötige Auflockerung sorgt.

Die Auflösung: Ein perfider Plan

Nach zahlreichen Wendungen kommt schließlich die Wahrheit ans Licht. Der Sohn des Opfers hatte tatsächlich herausgefunden, dass sein Vater ihn enterben wollte. In einem Anflug von Verzweiflung und Wut entschloss er sich zu einer grausamen Tat. Um die Spuren zu verwischen, nutzte er das Distanzinjektionsblasrohr aus der tierärztlichen Ausrüstung des Hofes.

Dass die Reste des Testaments im Misthaufen landeten, war kein Zufall: Er hatte versucht, es zu vernichten, konnte jedoch nicht verhindern, dass Fragmente übrigblieben. Diese kleinen Details entlarvten ihn schließlich.

Die Kommissare konfrontieren den Sohn mit den Beweisen – und am Ende gesteht er den Mord.

Fazit

Mit dem Mord an Alfred Kühbandner liefert Die Rosenheim-Cops eine Episode, die sowohl Spannung als auch Emotionen bietet. Ein ungewöhnlicher Mord mit einer noch ungewöhnlicheren Tatwaffe, ein zerrüttetes Familienverhältnis und ein verstecktes Testament im Misthaufen – all das sorgt für eine dichte Atmosphäre, die Zuschauer bis zum Schluss fesselt.

Die Serie beweist damit erneut, dass sie weit mehr ist als nur „leichte Unterhaltung“. Hinter der humorvollen Oberfläche verbirgt sich oft ein ernsthafter Blick auf menschliche Schwächen: Gier, Neid, Eifersucht und der Wunsch nach Anerkennung. Genau diese Mischung macht Die Rosenheim-Cops seit Jahren zu einem Dauerbrenner im deutschen Fernsehen.

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