Darsteller · Anton Stadler – Dieter Fischer · Sven Hansen – Igor Jeftic · Miriam Stockl – Marisa Burger · Michael Mohr – Max Müller · Marie
Darsteller · Anton Stadler – Dieter Fischer · Sven Hansen – Igor Jeftic · Miriam Stockl – Marisa Burger · Michael Mohr – Max Müller · Marie
Rosenheim. Hinter der idyllischen Fassade des bayerischen Voralpenlandes, wo das Zirpen der Grillen und das Rauschen der Mangfall normalerweise die einzige Aufregung sind, haben sich Schatten zusammengebraut, die tiefer reichen und dunkler sind als jeder Fall zuvor. Die jüngsten Ereignisse in der beschaulichen Stadt haben nicht nur die Ermittler des Kommissariats vor eine Zerreißprobe gestellt, sondern drohen, die Grundfesten ihrer wohlgeordneten Welt zu erschüttern. Eine neue Dimension von Intrigen, persönlichem Drama und weitreichenden Konsequenzen zeichnet sich ab, die selbst eingefleischte Fans der “Rosenheim-Cops” an den Rand ihrer Sessel fesseln wird.
Im Zentrum des Sturms steht ein Fall, der weit über einen gewöhnlichen Rosenheimer Mord hinausgeht. Der angesehene Kunstrestaurator Hermann Gruber, ein scheinbar unbescholtener Bürger und ein Pfeiler der lokalen Kulturszene, wurde tot in seinem Atelier aufgefunden. Was zunächst nach einem tragischen Raub oder einem eskalierten Streit aussah, entpuppte sich schnell als der erste Faden in einem weit verzweigten Netz aus jahrzehntelangen Geheimnissen und Verrat.
**Anton Stadler (Dieter Fischer)**, der besonnene Kriminalhauptkommissar, spürte von Anfang an, dass dieser Fall anders war. Seine normalerweise unerschütterliche bayerische Gelassenheit wich einer tiefen Unruhe. Grubers Atelier, eine Schatzkammer vermeintlich legitimierter Kunst, birgt eine dunkle Vergangenheit. Stadler, der sich stets auf die “heile Welt” seiner Heimat verlassen konnte, sieht sich plötzlich mit einer moralischen Grauzone konfrontiert, die sein Weltbild ins Wanken bringt. Jeder neue Hinweis, jede versteckte Provenienz, die Hansen und er entziffern, ist ein Schlag gegen die Integrität seiner geliebten Voralpenregion. Er ringt mit der Erkenntnis, dass selbst die ehrenwertesten Fassaden die finstersten Geheimnisse verbergen können. Die Last, diese Wahrheit ans Licht zu bringen, während er die lokalen Befindlichkeiten wahrt, zehrt an ihm.

An seiner Seite kämpft **Sven Hansen (Igor Jeftic)**, der charmante und oft eher urbane Kollege, dessen Scharfsinn und Blick für das Ungewöhnliche in diesem Fall von unschätzbarem Wert sind. Während Stadler noch die lokale Gemengelage sondiert, ist Hansen bereits international vernetzt und auf die komplexen Strukturen des Kunsthandels fokussiert. Er erkennt die Dimension der Machenschaften, die von Rosenheim aus ihre Fühler bis weit über die Grenzen Bayerns hinausstrecken. Die Zusammenarbeit mit Stadler ist in diesem Fall eine Gratwanderung; ihre unterschiedlichen Ermittlungsansätze kollidieren immer wieder, doch gerade diese Reibung führt zu den entscheidenden Durchbrüchen. Hansen ist fasziniert und zugleich beunruhigt von der emotionalen Tiefe, die dieser Fall in Stadler weckt.
Eine zentrale Rolle in diesem Drama spielt **Marie**, die Enkelin des Ermordeten. Eine brillante Kunstgeschichtsstudentin, die bei ihrem Großvater lebte, scheint sie zunächst eine trauernde, schutzbedürftige junge Frau. Doch schon bald enthüllt sich eine komplexe und widersprüchliche Figur. Ihre Trauer ist nicht nur von Schock, sondern auch von einer seltsamen Entschlossenheit und einer beunruhigenden Zurückhaltung geprägt. Marie weiß mehr, als sie zugibt. Sie entdeckt Spuren, die auf die Beteiligung ihres Großvaters an einem jahrzehntelangen, illegalen Handel mit Raubkunst aus der NS-Zeit hindeuten – Kunst, die unter dem Deckmantel der Restauration “reingewaschen” wurde. Ihre Rolle ist ambig: Ist sie Opfer, Mitwisserin oder gar eine stille Rächerin, die versucht, die Verbrechen ihres Großvaters auf ihre eigene Art zu sühnen? Ihre Beziehung zu den Ermittlern ist eine ständige Gratwanderung zwischen Vertrauen und Misstrauen, ihr Schicksal untrennbar mit der Aufdeckung dieses dunklen Kapitels verknüpft.
Im Hintergrund zieht **Miriam Stockl (Marisa Burger)**, die allwissende Sekretärin, die Fäden. Ihr Netzwerk aus Klatsch und Tratsch, das sonst für kuriose Nebenfiguren sorgt, wird in diesem Fall zu einem unerlässlichen, aber auch gefährlichen Werkzeug. Sie ist die unauffällige Hüterin der Geheimnisse Rosenheims und verknüpft scheinbar irrelevante Details aus dem Leben der lokalen Honoratioren mit den dunklen Machenschaften des Kunsthandels. Ihre Empathie für Marie ist spürbar, doch auch sie spürt, dass hinter der Fassade der Trauer ein vielschichtiges Geflecht aus Schuld und Schweigen liegt. Stockls intuitives Gespür für die zwischenmenschlichen Dynamiken entlarvt manch wohlgehütetes Geheimnis und führt die Kommissare auf die Spur von Komplizen, die sich über Generationen hinweg in den höchsten Kreisen Rosenheims bewegten.
**Polizeihauptmeister Michael Mohr (Max Müller)**, sonst die Seele des Reviers und ein Garant für bodenständige Zuversicht, erlebt in diesem Fall eine tiefe Erschütterung. Die dunkle Seite der Geschichte, die Gier und der Verrat, der sich hinter den altehrwürdigen Mauern Rosenheims verbirgt, irritiert ihn zutiefst. Seine naive Vorstellung von einer grundsätzlich guten Welt in seinem Heimatort zerbricht. Mohrs anfängliches Mitgefühl für Marie als unschuldiges Opfer wird auf eine harte Probe gestellt, als er die komplexen Verstrickungen um ihre Familie begreift. Seine Loyalität zum Kommissariat und sein Glaube an die Gerechtigkeit sind seine Anker in diesem emotionalen Chaos. Er dient als moralischer Kompass, der die menschliche Dimension des Verbrechens und die weitreichenden Konsequenzen für die Unschuldigen in den Vordergrund rückt.
Die Enthüllungen über den Kunsthandel sind nur die Spitze des Eisbergs. Es zeichnet sich ab, dass Grubers Tod nicht nur mit der Raubkunst, sondern auch mit Maries eigenen heimlichen Bemühungen zusammenhängt, das Erbe ihres Großvaters aufzuarbeiten und die Kunstwerke an ihre rechtmäßigen Besitzer zurückzuführen. Sie hat sich in ein gefährliches Spiel begeben, das ihr Großvater nicht mehr kontrollieren konnte oder wollte. Der große Twist: War ihr Großvater kurz davor, reinen Tisch zu machen – oder wollte er seine Enkelin stoppen, die seine sorgfältig konstruierte Fassade zum Einsturz bringen könnte? Die Verdachtsmomente kreisen um eine Geheimgesellschaft, die seit Jahrzehnten von dem illegalen Handel profitiert und nun ihre Machenschaften vertuschen will, koste es, was es wolle. Marie ist nicht nur eine Schachfigur, sondern hat selbst Züge gemacht, die sie in tödliche Gefahr gebracht haben.
Die faradaysche Käfig-Welt Rosenheims wird durch diesen Skandal zerrissen. Die einst so selbstverständliche Idylle weicht einem Gefühl der Unsicherheit. Freundschaften, die über Jahre gewachsen sind, werden auf die Probe gestellt, und alteingesessene Familien müssen sich unangenehmen Fragen stellen. Die ripple effects der Aufdeckung sind weitreichend: Sie erschüttern das Vertrauen in lokale Institutionen, enthüllen jahrzehntelange Verdrängung und zeigen, wie tief die Schatten der Vergangenheit bis in die Gegenwart reichen können.
Die Kommissare Stadler und Hansen, zusammen mit Stockl und Mohr, stehen vor ihrer größten Herausforderung. Es geht nicht mehr nur um die Aufklärung eines Mordes, sondern um die moralische Integrität ihrer Heimatstadt. Die Geschichte von Hermann Gruber und Marie ist eine eindringliche Mahnung, dass hinter jedem scheinbar ruhigen Leben und jeder wohlgeordneten Fassade ein Abgrund lauern kann. Die Ermittlungen sind noch lange nicht abgeschlossen, und die emotionalen Narben, die dieser Fall hinterlässt, werden Rosenheim und seine geliebten Cops für immer prägen. Es bleibt die Frage, ob die Wahrheit am Ende wirklich befreiend sein wird, oder ob sie die heile Welt von Rosenheim für immer zerstört hat. Die Spannung ist greifbar, die menschlichen Dramen tiefgreifend – ein Fall, der die Rosenheim-Cops und ihre Fans nicht mehr loslassen wird.