Mord und Raub auf einmal! Am Ende konnten Hansen und Stadler zwischen diebischen Angestellten und erbitterten Geschäftspartnerinnen doch die richtige Spur finden
## Mord und Raub auf einmal! Am Ende konnten Hansen und Stadler zwischen diebischen Angestellten und erbitterten Geschäftspartnerinnen doch die richtige Spur finden
Die Luft über Rosenheim hing schwer, nicht nur von der bayerischen Sonne, sondern auch von einer stickigen Mischung aus Misstrauen, Gier und kaltblütigem Mord. Der malerische Voralpenort, so idyllisch auf Postkarten verewigt, wurde erneut zum Schauplatz eines Verbrechens, das tiefe Risse in die vermeintlich heile Fassade der Bürgergesellschaft riss. Diesmal waren es nicht nur Rosen, die vergossen wurden, sondern auch Blut.
Der Fall, der Kriminalhauptkommissar Korbinian Hofer und seine Kollegen Anton Stadler und Sven Hansen auf Trab hielt, begann mit einem einfachen Einbruch in die florierende Gärtnerei “Rosenpracht”, bekannt für ihre exquisiten Züchtungen und den untadeligen Ruf ihrer Inhaberin, Hildegard Gruber. Doch was zunächst wie ein klassischer Raub aussah, entpuppte sich schnell als weitaus komplexeres und düstereres Verbrechen.
Hildegard Gruber, eine Frau mit eisernem Willen und einer Blume im Knopfloch, war nicht nur um einige tausend Euro Bargeld erleichtert worden, sondern auch um ihr Leben. Sie wurde tot in ihrem Büro gefunden, ein teurer Brieföffner steckte in ihrer Brust. Ein Schock für die Gemeinde, besonders für ihren langjährigen Geschäftspartner, Marlene Schneider, mit der sie “Rosenpracht” aufgebaut hatte.

Die Ermittlungen begannen mit den üblichen Verdächtigen: entlassene Angestellte mit einer offenen Rechnung, skrupellose Konkurrenten aus der Blumenbranche und zwielichtige Gestalten aus dem Rosenheimer Untergrund. Doch Hansen und Stadler, ein ungleiches Paar, das sich trotz ihrer unterschiedlichen Herangehensweisen perfekt ergänzte, spürten schnell, dass mehr hinter der Fassade steckte.
Marlene Schneider, eine elegante Dame mit kalkuliertem Lächeln, schien die tragische Situation mit stoischer Ruhe zu ertragen. Doch unter der Oberfläche brodelte etwas. Die Kommissare erfuhren, dass die Partnerschaft zwischen Hildegard und Marlene schon seit einiger Zeit angespannt war. Finanzielle Schwierigkeiten, unterschiedliche Vorstellungen von der Zukunft der Gärtnerei und eine alte Rivalität um die Gunst eines einflussreichen Preisrichters bei der Rosenheimer Gartenschau hatten tiefe Gräben zwischen den beiden Frauen aufgerissen. War Marlene Schneider so weit gegangen, um ihre Partnerin aus dem Weg zu räumen und “Rosenpracht” alleine zu übernehmen?
Hansen, mit seinem untrüglichen Instinkt für menschliche Abgründe, bohrte tiefer. Er entdeckte Unregelmäßigkeiten in den Geschäftsbüchern, versteckte Konten und verdächtige Geldtransaktionen. Stadler hingegen konzentrierte sich auf die Spurensicherung und stieß auf Indizien, die auf einen zweiten Täter hindeuteten. Ein abgerissener Knopf an Hildegards Bluse, der nicht zu Marlene Schneiders Garderobe passte, und ein ungewöhnlicher Blumengeruch am Tatort, der nicht aus der Gärtnerei selbst stammte, brachten die Ermittler auf die Spur eines Angestellten.
Thomas Weber, ein junger Gärtner mit schüchternem Blick und einem Faible für seltene Orchideen, arbeitete seit kurzem bei “Rosenpracht”. Er hatte Schulden und war heimlich in Hildegard verliebt. Als er abgewiesen wurde und von ihren Plänen erfuhr, ihn zu entlassen, geriet er in Panik. In einem unkontrollierten Wutanfall hatte er Hildegard mit dem Brieföffner attackiert.
Doch warum der Einbruch? Hier kam eine weitere Angestellte ins Spiel: Sophie Meier, eine junge Frau mit krimineller Vergangenheit, die von Hildegard eine zweite Chance bekommen hatte. Sie hatte die Gelegenheit genutzt, um die Gärtnerei auszurauben, während Thomas Weber Hildegard ermordete. Die beiden hatten sich unabhängig voneinander zum Tatort begeben, was die Aufklärung des Falles erschwerte.
Die Konfrontation mit Thomas Weber und Sophie Meier war ein emotionaler Höhepunkt der Ermittlungen. Thomas brach unter dem Druck der Beweise zusammen und gestand die Tat. Sophie versuchte, sich herauszureden, doch die erdrückende Beweislast zwang sie schließlich, die Wahrheit zu gestehen.
Die Auflösung des Falls war nicht nur ein Erfolg für die Rosenheimer Cops, sondern auch ein Schlag ins Gesicht der heilen Welt, die “Rosenpracht” einst verkörperte. Die Gier und die verzweifelten Sehnsüchte der Beteiligten hatten ein florierendes Unternehmen und ein Menschenleben zerstört. Marlene Schneider, obwohl nicht direkt in den Mord verwickelt, trug eine Mitschuld an der Eskalation der Ereignisse. Ihre Rivalität mit Hildegard und ihre finanzielle Notlage hatten eine Atmosphäre des Misstrauens und der Konkurrenz geschaffen, die letztendlich zu dem tragischen Ausgang führte.
Am Ende blieben die Rosenheimer Cops mit einem Gefühl der Melancholie zurück. Sie hatten einen Fall gelöst, doch die Risse in der Rosenheimer Gesellschaft, die durch den Mord aufgedeckt wurden, würden noch lange nachwirken. Die Blütenpracht der “Rosenpracht” war verwelkt, und der Duft von Verrat und Verzweiflung lag noch lange über dem Voralpenort. Die Sonne über Rosenheim schien zwar weiter, doch die Schatten der Vergangenheit würden noch lange auf die Bewohner fallen. Und Hansen und Stadler wussten, dass ihr nächster Fall schon auf sie wartete, versteckt hinter der glänzenden Fassade einer weiteren vermeintlich perfekten Welt.