Die Rosenheim Cops Staffel 10 Folge 5 Waidmanns Unheil
„Die Rosenheim-Cops“ Staffel 10, Folge 5: Waidmanns Unheil – Wenn die Jagd zum Albtraum wird
Von [Ihr Name]
Rosenheim, eine Stadt, die sonst so idyllisch zwischen Alpenpanorama und gemütlichen Biergärten liegt, wird in der fünften Folge der zehnten Staffel der Rosenheim-Cops zum Schauplatz eines düsteren Dramas, das tief in die Abgründe menschlicher Leidenschaften und ungelöster Konflikte führt. „Waidmanns Unheil“ ist nicht nur ein Kriminalfall – es ist eine zermürbende Reise durch Schuld, Rache und die zersetzende Kraft von Geheimnissen, die über Jahre hinweg wie ein Gift in den Adern einer Gemeinschaft zirkulieren.
Die Episode beginnt mit einem Bild von atemberaubender Schönheit: Der erste Schnee des Winters bedeckt die Wälder rund um Rosenheim, während die Morgensonne die Baumkronen in goldenes Licht taucht. Doch diese Ruhe ist trügerisch. Als der örtliche Jäger Sebastian „Basti“ Berger (gespielt mit beunruhigender Intensität von Markus Böker) tot im Wald aufgefunden wird – ein sauberer Schuss, der auf einen geübten Schützen hindeutet –, ist klar: Hier hat jemand nicht nur einen Mord begangen, sondern eine Botschaft gesendet. Und diese Botschaft trifft das Team der Rosenheimer Kriminalpolizei wie ein Schlag ins Gesicht.

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### Ein Netz aus Lügen und alten Wunden
Die Ermittlungen führen Kommissarin Marie Hofer (Marisa Burger) und Kommissar Gregor Daschner (Dirk Glodde) tief in die Welt der Jägerzunft, eine geschlossene Gesellschaft, in der Tradition, Ehre – und vor allem Schweigen – über allem stehen. Doch je weiter sie graben, desto deutlicher wird: Bastis Tod ist kein Zufall. Er ist der Höhepunkt einer jahrelangen Fehde, die bis in die Kindheit der Beteiligten zurückreicht.
Die erste Spur führt zu Thomas „Tommi“ Leitner (Florian Fischer), Bastis einstigem besten Freund und jetzt erbittertem Rivalen. Die beiden waren unzertrennlich, bis ein tragischer Jagdunfall vor fünfzehn Jahren alles änderte: Damals schoss Basti versehentlich auf Tommis jüngeren Bruder Lukas, der seitdem an den Rollstuhl gefesselt ist. Offiziell wurde der Vorfall als Unfall abgetan – doch in den Augen viel zu vieler war es Fahrlässigkeit. Oder gar mehr.
Marie spürt sofort, dass hier etwas nicht stimmt. Tommi gibt sich kooperativ, doch seine Augen verraten eine eiskalte Wut, die über die Jahre hinweg nie erloschen ist. „Wir haben alle unsere Dämonen, Hofer“, sagt er mit einem Lächeln, das keine Wärme ausstrahlt. „Aber manche Dämonen verdienen es, bestraft zu werden.“ Die Frage ist nur: Hat er selbst den Abzug betätigt – oder hat er jemanden anderen dazu gebracht?
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### Eine Familie am Abgrund
Die emotionalen Verwerfungen des Falls werden besonders in den Szenen mit der Familie Berger deutlich. Bastis Witwe Anna (Julia Jentsch in einer herzzerreißenden Gastrolle) wirkt wie eine Frau, die längst mit dem Schlimmsten gerechnet hat. Ihre Trauer ist real, doch dahinter lauert etwas anderes: Erleichterung? Schuld? Als Marie sie befragt, bricht es aus ihr heraus: „Sie wissen nicht, wie es ist, mit einem Mann zu leben, der jeden Tag ein bisschen mehr zum Monster wurde.“
Es stellt sich heraus, dass Basti in den letzten Monaten zunehmend aggressiv wurde – nicht nur gegenüber Wilddieben, sondern auch innerhalb der eigenen Familie. Sein Sohn Jonah (Lukas von Horbatschewsky), ein sensibler Siebzehnjähriger, gibt zu, dass er seinen Vater gefürchtet hat. „Er hat gesagt, ein echter Jäger kennt keine Gnade. Nicht mal für seine eigene Familie.“ Die Andeutung ist klar: War Basti selbst auf einer dunklen Jagd – und hat jemand beschlossen, ihn zur Strecke zu bringen, bevor er noch mehr Schaden anrichten konnte?
Gregor, der sonst so rational und kontrolliert wirkt, zeigt in dieser Folge eine ungewöhnliche Betroffenheit. Als selbst passionierter Jäger kennt er die ungeschriebenen Gesetze der Zunft – und er ahnt, dass dieser Fall weit über einen einfachen Racheakt hinausgeht. „Das hier ist kein Mord, Marie“, sagt er mit bebender Stimme. „Das ist eine Hinrichtung.“
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### Die Spur des Schweigens
Die Ermittlungen führen das Team zu einem alten Jagdhaus am Rande des Waldes, das seit Jahren verlassen scheint. Doch als sie die Tür aufbrechen, finden sie etwas, das ihnen den Atem raubt: ein geheimes Archiv. Akribisch geführte Aufzeichnungen über Wilddiebstahl, illegale Trophäenjagden – und vor allem: eine Liste von Namen. Männer, die Basti über Jahre hinweg erpresst hat. Einige von ihnen sind einflussreiche Persönlichkeiten in Rosenheim, darunter sogar Bürgermeister candidate Dr. Felix Brenner (Jürgen Tonkel).
Plötzlich wird klar: Basti war nicht nur ein Jäger. Er war ein Jäger von Menschen. Ein Mann, der die Schwächen anderer ausnut