hristl Bachmayr wurde in ihrem Keramikladen mit einer Bodenvase erschlagen die Einnahmen aus der Kasse fehlen. Zunächst verdächtigen die Kommissare Hansen und Stad
## Hristl Bachmayrs Tod: Ein Rosenheimer Albtraum aus Scherben, Geheimnissen und verschwundenen Einnahmen
Rosenheim steht unter Schock. Nicht irgendein banaler Einbruch, nicht irgendein unglücklicher Zufall hat die idyllische Fassade der Stadt zerbrochen, sondern ein brutaler Mord im Herzen der Gemeinde. Hristl Bachmayr, die allseits beliebte und geschätzte Besitzerin des Keramikladens “TonART”, wurde in ihrem eigenen Geschäft aufgefunden, erschlagen mit einer ihrer eigenen, überdimensionalen Bodenvase. Die Kasse leer. Ein Raubmord? Eine Frage, die Kommissar Hansen und Stadler mit aller Macht zu beantworten versuchen, doch die Antwort liegt tiefer verborgen, als es zunächst scheint.
Der Anblick am Tatort ist herzzerreißend. Scherben der zerstörten Vase, blutverschmiert und inmitten des kunstvollen Chaos, das Hristl so liebte. Hansen, der kantige, bodenständige Ermittler, kniet nieder, nimmt ein zerbrochenes Keramikstück in die Hand. Die Kälte des Tons, die Tragik des Augenblicks. Stadler, der smarte, intuitive Kollege, durchkämmt den Laden nach Hinweisen, sein Blick schweift suchend über Regale voller handgefertigter Figuren, Teller und Tassen – Zeugen eines Lebens, das abrupt und gewaltsam beendet wurde.
Die ersten Verdächtigungen fallen schnell: Raubüberfall, ein Akt der Verzweiflung, begangen von einem Junkie auf Entzug. Doch Hansen und Stadler spüren, dass etwas nicht stimmt. Die Sorgfalt, mit der Hristl ihr Geschäft führte, die Ordnung inmitten der kreativen Unordnung, passen nicht zu einem impulsiven Überfall. Die Spurensicherung fördert keine eindeutigen Beweise zu Tage, nur vage Fußabdrücke, die zu jedermann gehören könnten.

Die Befragungen beginnen. Da ist Frau Huber, Hristls beste Freundin und Nachbarin. Ihr Gesicht ist gezeichnet von Trauer, die Stimme belegt. Sie erzählt von Hristls Leidenschaft für die Keramik, von ihrer Großzügigkeit, von ihrer kleinen Schwäche für Tratsch und Klatsch. Doch dann, ein Zögern, ein verhaltener Blick. “Hristl war in letzter Zeit irgendwie… anders. Angespannt. Als würde sie etwas verbergen.”
Ein Stich ins Herz der Ermittler. Gab es Geheimnisse in Hristls Leben? Schulden? Eine Affäre? Die Ermittlungen führen zu Jakob, einem jungen Keramiker, der vor einigen Monaten bei Hristl gearbeitet hatte. Er war talentiert, ehrgeizig, aber auch unberechenbar. Hristl hatte ihn gefeuert, angeblich wegen Unstimmigkeiten in der Kasse. Ein Motiv? Jakob beteuert seine Unschuld, weint bittere Tränen. Doch Stadler spürt, dass er etwas verschweigt.
Der Fall nimmt eine unerwartete Wendung, als eine alte Rechnung auftaucht. Hristl hatte vor kurzem eine teure Antiquität gekauft, eine seltene chinesische Vase. Woher hatte sie das Geld? Frau Huber erinnert sich an ein Gespräch, in dem Hristl von einem unerwarteten Erbe gesprochen hatte, aber die Details blieben vage.
Hansen und Stadler graben tiefer. Sie kontaktieren Hristls Familie, stoßen auf einen verbitterten Bruder, der seit Jahren keinen Kontakt mehr zu ihr hatte. Er behauptet, Hristl habe ihm sein Erbe gestohlen. Ein weiteres Motiv? Die Brüchigkeit der familiären Beziehungen, die Abgründe, die sich hinter der vermeintlichen Idylle auftun, sind erschreckend.
Die Ermittlungen konzentrieren sich nun auf die Antiquität. War sie wirklich so wertvoll, wie Hristl glaubte? Hatte sie vielleicht jemanden betrogen, um sie zu bekommen? Die Spur führt zu einem dubiosen Kunsthändler, der bereits wegen Hehlerei vorbestraft ist. Er leugnet zunächst jegliche Beteiligung, doch Stadler gelingt es mit seinem untrüglichen Instinkt, ihn in Widersprüche zu verwickeln. Er gesteht, die Vase an Hristl verkauft zu haben, aber er beteuert, nichts von dem Mord zu wissen.
Die Lösung des Falls scheint greifbar nahe, doch dann kommt alles anders. Eine unscheinbare Zeugin, eine alte Dame, die regelmäßig in Hristls Laden einkaufte, erinnert sich an einen Streit zwischen Hristl und einem Unbekannten kurz vor ihrem Tod. Sie beschreibt den Mann als “vornehm gekleidet, mit einem stechenden Blick”. Eine Beschreibung, die auf niemanden aus dem bisherigen Kreis der Verdächtigen zutrifft.
Die Ermittler stehen vor einem Rätsel. War Hristl Opfer eines geplanten Mordes, der mit der Antiquität in Verbindung steht? Oder war es doch ein spontaner Akt der Gewalt, ausgelöst durch einen Streit um die verschwundenen Einnahmen?
Die Spannung steigt. Hansen und Stadler setzen alle Hebel in Bewegung, um den Unbekannten zu identifizieren. Sie sichten Überwachungskameras, befragen weitere Zeugen, verfolgen jede noch so kleine Spur. Die Zeit drängt. Der Mörder ist noch auf freiem Fuß, und die Angst geht um in Rosenheim.
Am Ende ist es Stadlers Intuition, die den Durchbruch bringt. Er erinnert sich an ein Detail, das die alte Dame erwähnt hatte: Der Unbekannte hatte einen auffälligen Ring getragen. Ein Ring mit einem Familienwappen. Eine Recherche in alten Adelskalendern führt zu einer überraschenden Entdeckung: Der Ring gehört zu einem entfernten Verwandten von Hristl, einem Mann, der vor Jahren in finanzielle Schwierigkeiten geraten war.
Die Konfrontation ist dramatisch. Der Mann gesteht, Hristl hatte ihm Geld geliehen, und er war nicht in der Lage, es zurückzuzahlen. Es kam zum Streit, und in einem Anfall von Wut hatte er die Vase genommen und zugeschlagen. Ein tragischer Unfall, wie er beteuert. Aber Hansen und Stadler wissen, dass es mehr war. Ein Akt der Verzweiflung, der Gier und der kalten Berechnung.
Mit der Verhaftung des Mörders kehrt eine gewisse Ruhe nach Rosenheim zurück. Aber die Scherben sind nicht nur im Keramikladen zu finden. Hristls Tod hat tiefe Wunden hinterlassen, die Zeit brauchen werden, um zu heilen. Hansen und Stadler blicken auf die zerstörten Kunstwerke, auf die Spuren eines Lebens, das so abrupt beendet wurde. Und sie wissen, dass sie auch weiterhin gebraucht werden, um das fragile Gleichgewicht der Rosenheimer Idylle zu bewahren. Die Stadt der Rosen ist gezeichnet von einer schrecklichen Wahrheit. Und diese Wahrheit hat, wie so oft, ein Gesicht: Das eines Menschen, der alles zu verlieren hatte.